Vereinsgeschichte des Schießsport Vereins Wesel-Fusternberg e.V.:
Vor der Gründung der Schießgruppe des Schützenvereins Wesel – Fusternberg im Jahre 1950 gab es bereits 1928 eine lockere Vereinigung, in der sich schießsportbegeisterte Kameraden unseres Schützenvereins zu Wettkämpfen zusammengefunden hatten. In dieser Zeit wurde nicht mit dem später eingeführten Kleinkaliber- Gewehr, sondern mit Karabinern geschossen. Der dafür geeignete 100m Stand befand sich am Lilienveen. Zu jener Zeit bestand eine Wettkampfmannschaft aus vier Schützen, die mangels ausreichender Waffen alle mit dem gleichen Gewehr schießen mussten. Um auch anderen Weseler Sportvereinigungen die Teilnahme am Schießsport zu ermöglichen, lieh der Besitzer des Gewehres, Hans Kühling, seine Waffe diesen Schützen aus.
Nach dem zweiten Weltkrieg, wurde 1950, durch die Initiative einiger Schützen die Schießgruppe des Schützenvereins gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Fritz Aldenpass, Alfred Kanderske, Heinrich Lohmeier, Hans Alff, Reinhold Kons sen., Richard Müller, Gustav Amerkamp, Hans Kühling und Franz Spickermann.
Das Gründungsmitglied Heinrich Lohmeier erfreut sich immer noch bester Gesundheit und interessiert sich noch immer für unser Vereinsleben, Heinrich wurde am 10. Dezember 2014 105 Jahre alt.
Seit Gründung unseres Schießsport-Vereins führen und beaufsichtigen wir alle Schießveranstaltungen (Vogelschießen zum Schützenfest, Batl.-Preisschießen und Schießschnurschießen) des Schützenvereins Wesel-Fusternberg. Seit dem Jahr 2000 findet zum Schützenfest ein Kinderschützenfest statt bei dem wir auch das Vogelschießen durchführen.
Erster Vorsitzender der Schießgruppe wurde Hans Kühling, der mit viel Elan den Aufbau vorantrieb. Die Gaststätte „Lilienveen“ wurde zum Vereins- und Übungslokal. Ende 1955 wurde Richard Müller in das damals nicht leichte Amt des Vorsitzenden gewählt. Das Training in den ersten Jahren konnte nur unter denkbar schwierigen Bedingungen durchgeführt werden. Vor jedem Übungsabend mussten die Teile des Schießstandes aus einem Nebenraum herangeschafft werden, so dass der Auf- und Abbau viel Zeit in Anspruch nahm. Eine moderne,elektrische Scheibenzuganlage, wie sie heute selbstverständlich ist, gab es damals noch nicht. Die Anzeige der Ergebnisse erfolgte von einem Sportkameraden, der in unmittelbarer Nähe der Scheiben hinter einem Ofenschirm saß. Ein Schiessen in der damals ausgeübten Praxis war mit erhöhter Unfallgefahr verbunden, und so wurde nach Wegen gesucht, einen fest installierten Schiessstand mit entsprechenden Sicherheitseinrichtungen bauen zu können. Im Jahre 1959 stellte uns der Gastwirt Karl Bühnen sen. den von uns gesuchten Raum, den Saal neben der Gaststätte zum ständigen, wöchentlichen Training zur Verfügung.
Ein Wohnortwechsel von Richard Müller im Jahre 1960 machte eine Neuwahl des Vorsitzenden erforderlich und Bernhard Gilhaus trat die Nachfolge an. Durch seinen persönlichen Einsatz und die Unterstützung aller Mitglieder wurde die Schießanlage modernisiert und somit die Schießleistungen verbessert. Die erste Mannschaft stieg in die Bezirksklasse auf und viele Freundschaftswettkämpfe wie z. B. gegen die Bundeswehreinheit in Handorf und die Ausbildungskompanie der Schillkaserne wurden durchgeführt. Aus der Überlegung heraus, auch für die kommenden Jahre weiter gute Schützen für die Teilnahme an den Wettkämpfen heranzubilden, wurde im Jahre 1962 eine Jugendabteilung ins Leben gerufen. Schon nach kurzer Zeit waren die Jugendlichen soweit, dass sie ihren älteren Kameraden in Leistungen und Zusammengehörigkeitsgefühl nichts nachstanden. Es ist dem Idealismus der Jugendtrainer Kurt Schönberg, Hans Alff, Helmut Drost und Günther Berndsen, der die Jugendabteilung bis zu seinem Tod im Jahre 2009 mit großem Erfolg betreute, zu verdanken, dass die Jugendabteilung seit ihrer Gründung bis zum heutigen Tag stets erfolgreich war. Nach dem Tod von Günther Berndsen übernahm seine Frau Marlies Berndsen die Betreuung und die Schießausbildung der Jugend und wurde zur 1. Jugendwartin gewählt. Sie wird tatkräftig unterstützt von der 2. Jugendwartin Bärbel Schultz.
Nach dem plötzlichen Tod von Bernhard Gilhaus wurde Siegfried Schubert 1975 zum Vorsitzenden gewählt. Durch seine allseits bekannte Einsatzfreudigkeit in Schützensachen war er ein Garant für ein reges Sportschützenleben und steigende Erfolge. So war unter seiner Führung die Mannschaft der Altersklasse fast unschlagbar und hamsterte Titel und Pokale. Aber auch die Schützen- und Jugendklassen waren immer auf den vordersten Plätzen zu finden.
Wichtige Aufgaben in der 1. Kompanie veranlassten Siegfried Schubert 1979 sein Amt zur Verfügung zu stellen. Zu seinem Nachfolger wurde Erwin Pottgießer gewählt. Mit Einsatz und Fleiß führte er die Gruppe weiter. Auf dem Schützenfest im Jahre 1983 hatte Marlies Berndsen die Idee eine Damenabteilung in der Schießgruppe zu gründen. Es wurde daraufhin im Vorstand beschlossen dieses noch im gleichen Jahr zu vollziehen. Es meldeten sich spontan sehr viele Damen die daraufhin jeden Mittwochabend bei Bühnen ihren Trainingsabend abhielten. Ernst Goebel übernahm das Training der Damen und konnte schon nach kurzer Zeit beachtliche Erfolge bis auf Landesebene aufweisen.
Die Jahreshauptversammlung am 16. Januar 1986 war wohl mit die wegweisendste Versammlung unseres Vereins. Nachdem sich die Vorstände des Schützenverein Fusternberg und der Schießgruppe über die Modalitäten geeinigt hatten musste in dieser Versammlung die Änderung des Namens sowie die Eigenständigkeit beschlossen werden. Dieses wurde der Versammlung vorgetragen und einstimmig beschlossen. Die Schießgruppe des Schützenverein Fusternberg trug ab sofort den Namen „Schießsportverein Wesel-Fusternberg e.V.“ In dieser Versammlung legte der langjährige Vorsitzende Erwin Pottgießer sein Amt nieder. Von der Versammlung wurde einstimmig Rudolf Heun als neuer Vorsitzender gewählt.
Danach folgte am 05. Februar gleichen Jahres die Gründungsversammlung des Vereins. Aufgrund dieser Versammlung wurde umgehend die Mitgliedschaft im Rheinischen Schützenbund e.V. beantragt und von diesem genehmigt.
In den darauf folgenden Jahren waren wir sportlich und gesellschaftlich sehr aktiv. Wir beteiligten uns an allen Wanderpokalschießen der umliegenden Vereine, bestritten viele Wettkämpfe auf Stadt, -Kreis, -Bezirk - und Landesebene und erzielten hervorragende Ergebnisse. Wir veranstalteten Karnevalsfeiern und besuchten die Schützengesellschaft in Göttingerrode die uns im Folgejahr eine Gegenbesuch abstatteten. Zur Tradition wurde mittlerweile das Fischessen am Aschermittwoch welches bis zum heutigen Tag immer noch durchgeführt wird.
Im Jahre 1992 schloss unser Vereinswirt Karl Bühnen seine Gastwirtschaft. Ab diesem Zeitpunkt hatten wir keinen Schießstand und kein Vereinslokal mehr. Gemeinsam mit dem Schützenverein wurde überlegt welche Möglichkeiten bestehen für den Schießsportverein eine neue Bleibe zu finden. Vorrübergehend kamen wir mit unseren Trainingsabenden beim BSV – Wesel unter. Da dies aber keine Dauerlösung sein konnte beschloss man gemeinsam eine Mehrzweckhalle zu bauen. Ein Grundstück im Bereich des Parkplatzes an der Rundsporthalle wurde 1993 durch die Stadt Wesel in Erbpacht zur Verfügung gestellt. Nach dem alle Verträge unter Dach und Fach waren konnte mit der Planung begonnen werden. Am 08. Oktober 1994 wurde der erste Spatenstich getätigt. In diesem Jahr wurde mit dem Schützenverein Fusternberg ein Vertrag auf Gegenseitigkeit geschlossen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 25. März 1995 und das Richtfest am 09. September gleichen Jahres. Nachdem wir auch noch lange Zeit auf dem Schießstand des Schützenvereins vor`m Clever Tor unsere Trainingsabende durchführten, konnten wir am 18. Juni 1997 den Schießbetrieb in unserem eigene Schützenhaus aufnehmen. Im Jahre 2001 wurde unsere Schießanlage um vier Schießstände erweitert. Diese vier Schießstände befinden sich im Obergeschoß und sollen überwiegend von der Jugend genutzt werden. Auch diese Stände sind Schießtechnisch abgenommen und entsprechen den Wettkampfvorschriften.
In der Jahreshauptversammlung 2002 stellte der Vorsitzende Rudolf Heun nach 16 Jahren sein Amt zur Verfügung. Von der Versammlung wurde Friedhelm Pürzer einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Seit dem Jahre 2002 beteiligen wir uns jährlich mit einem Info – und Verkaufstand an den PPP-Tagen in der Stadt und seit 2004 sind wir bei jedem Adventmarkt auf dem großen Markt mit selbst gemachten Weihnachtssachen, Gebackenem, Likören und Marmeladen vertreten.
Seit dem Jahre 2002 beteiligten wir uns 12 mal an den PPP-Tagen, am Fest der Vereine der Stadt Wesel, mit einem Info- und Verkaufssand, mit Kaffee, Kuchen und heißen Würstchen. Ab dem Jahre 2014 beteiligen wir uns nicht mehr an dieser Veranstaltung, da die, Auflagen zu groß geworden sind. Seit dem die Stadt Wesel den Weseler Adventmarkt 2004 ins Leben gerufen hat, beteiligen wir uns an dieser Veranstaltung, dem Verkauf von gebastelten Weihnachtssachen sowie mit selbst gemachten Plätzchen, Marmeladen und Likören. Um auf diesem Adventmarkt viele gebastelten Sachen verkaufen zu können beginnen wir schon im September mit den Bastelarbeiten.
Alle zwei Jahre laden wir ein zu einer Dankeschön-Veranstaltung für alle passiven und aktiven Mitglieder sowie Sponsoren unseres Vereins mit ihren Partnern. Diese Veranstaltungen werden immer sehr gerne und gut besucht da sie oft mit einer Besichtigung im Stadtbereich Wesel und einem gemütlichen Nachmittag und Abend ausklingen. Eine dieser Veranstaltungen nahmen wir zum Anlass 2013 das 30jährige Bestehen unserer Damenabteilung zu feiern. Im Frühjahr 2015 führten wir zum ersten Mal einen Schießwettkampf für die 4 Abteilungen des Schützenvereins durch. Dieses Schießen wurde so begeistert von den Schützen und Spielleuten angenommen, dass wir nicht darum herum kommen, dieses zu wiederholen.
Wesel im August 2015